Referenzsystem 7 Neue Finanzierungsformen Thesen Zu viele Schnittstellen im Finanzierungssystem erhöhen die Komplexität (zwischen Errichtung, Erhaltung und Betrieb bzw. zwischen den einzelnen Partnern). Nicht erkannte Synergiepotenziale wirken negativ auf Verwendung und den Einsatz von Finanzierungs- und Fördermittel. Fragen der Gesamtwirtschaftlichkeit bzw. der Frage „make-or-buy“ werden durch die eingeschränkten Sichtweisen aller Partner vernachlässigt. Isolierte Ersparnisse bei Investitionen erhöhen in der Regel die Betriebs- und Erhaltungskosten und verhindern innovative Lösungen. Unabgestimmte Investitionen oder Strukturänderungen führen zu Doppelgleisigkeiten bzw. reduzieren den Wert der betroffenen Investitionen. Ziele Die Förderstrategie verstärkt auf die Bedürfnisse aller Partner bzw. des Gesamtsystems ausrichten. Effizienzsteigerung des Mitteleinsatzes bei AB-Unternehmen, EIU und Förderstellen durch abgestimmte Vorgangsweise. Rechtliche Stellung des AB-Unternehmens gegebenüber der Förderstelle und dem EIU stärken (z. B. Mitspracherecht bei Gestaltung der Anschlussstelle). Ausweitung der Kompetenzen des Rail-Regulators als Schlichtungsstelle auch in Fragen der EIU-AB-Politik (Auflagen, Gebühren). Schlussfolgerung Neue Finanzierungsformen und -modelle könnten das AB-Wesen entscheidend attraktivieren. Die Umwandlung des AB-Systems zur Dienstleistungsorientierung kann auch im Finanzierungsbereich neue Lösungen hervorbringen. Eine Vielzahl heute bestehender Regelungen ist nicht mehr zeitgemäß und wiederspricht betriebswirtschaftlichen Finanzierungsentscheidungen. Eine verstärkte Zuständigkeit des Rail Regulators kann auch im AB-Wesen deutliche Vorteile bringen. Vorgehen Reorganisation des AB-Förderwesens und Bereitstellung ausreichender und flexibler Budgets. Förderung von Erhaltungskosten und Rationalisierungsinvestitionen, in Anlehnung an Zuschüsse bei öffentlicher Eisenbahn-infrastruktur. Eingliederung des Förderverfahrens in eine Gesamtvereinbarung mit allen Umsetzungspartnern (z. B. Förderstelle, AB, EVU, EIU).
Anschlussbahnstudie 2014_ePaper
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