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Anschlussbahnstudie 2014_ePaper

Referenzsystem 1 Neue Planung und Förderung Problemstellung/Ausgangslage Planung Der Anstoß für eine neue oder den Umbau einer bestehenden AB kommt meist aus einem Strategieansatz, der den Bahnbetrieb noch nicht entsprechend berücksichtigt AB-Unternehmer, EVU und EIU planen bei AB-Projekten jeweils für sich nach den jeweils internen Erfordernissen Mengen, Relationen, Produkt- und Produktionsanforderungen sind ungenügend bekannt bzw. werden ungenügend berücksichtigt Kostensparende oder prozessoptimierende Einrichtungen werden ungenügend berücksichtigt (z. B. neue Technologien, Förder- und Umschlagtechniken) Fehlendes Bahn-Know-how beim AB-Unternehmen Der Planung liegt kein unternehmensüber-greifendes, abgestimmtes Betriebskonzept zugrunde Förderung Die Förderstelle vergibt Mittel aufgrund eines jährlichen Call-Systems Kein Rechtsanspruchauf auf eine Förderung trotz grundsätzlicher Förderwürdigkeit gemäß der Kriterien Praxis- und marktferne, teilweise unflexible Mindestmengenregelungen Zwischen Projekteinreichung und Förderentscheid sind keine bzw. kaum Planänderungen möglich Fehlende Bestandsgarantie seitens EIU für die jeweilige Strecke Keine Garantie für marktfähige Schienenangebote (Preis und/oder Leistung) seitens eines EVU Behördenverfahren Behörden oder genehmigende Stellen werden zu spät eingebunden, Behördenverfahren stellen sich als kompliziert und marktfern dar Erschwerende Infrastrukturauflagen des EIU auf Basis starrer Grundsätze und Vorschriften Auswirkungen Schienenspezifische Erfordernisse werden als „Randthema" vernachlässigt. Jeder Partner plant nicht abgestimmt bis zur eigenen Anlagen- oder Prozessschnittstelle -> die Folge sind Brüche in den Prozessabläufen und nicht optimale Schnittstellen Kapazitäten für Verschub und Ladetätigkeit werden falsch dimensioniert und sind in der Folge nur eingeschränkt nutzbar Konservative Anlagenplanung ist teuer und führt später zu hohen Betriebskosten Erschwerte Gestaltung der Betriebskonzepte, prozesswidrige Systemschnittstellen und ungenutzte Synergiepotenziale Nach Projektrealisierung fehlen anlagentechnische Optimierungsmöglichkeiten (z. B. Reihungsmöglichkeiten, Entscheidung bzgl. Eigenbetrieb etc.) Lange Vorlaufzeit von dem Investitionsentscheid bis zur Fördergenehmigung, kein inhaltlicher Dialog zwischen Antragsteller und Fördergeber, hohe Formalerfordernisse Die Bewertung der Wirtschaftlichkeit bzw. der induzierten Wirkung eines AB-Projekts bleibt bis zum Förderentscheid unklar, dies erschwert unternehmerische Entscheidungen Je höher die Mengenverpflichtung in einem Förderantrag, desto höher erscheinen die Chancen auf eine Förderungen -> dies führt tlw. zu unrealistischen Mengenerwartungen Die Anpassung an Marktlage, Prozesse oder Synergien durch Kooperationen wird erschwert, nachträgliche Änderungen sind unter Umständen nicht möglich Hohes Investitionsrisiko für AB-Unternehmer und Fördergeber Die Nutzung der AB wird ggf. aus wirtschaft-lichen Gründen nur eingeschränkt oder nicht möglich Das Projekt wird durch Auflagen verteuert oder durch komplexe betriebliche Abwicklung erschwert -> definitive Projektkostenschätzung nicht möglich Das Projekt wird durch Auflagen verteuert oder durch komplexe betriebliche Abwicklung erschwert -> definitive Projektkostenschätzung nicht möglich Lösungsansatz Bahnbetrieb und Bahnlogistik als Schwerpunktthema bereits zu Beginn in die Projektplanung enbeziehen Unternehmensübergreifende und am Eisenbahnbetrieb orientierte Projektstruktur; Ausrichtung bzw. Abstimmung der Werksprozesse auch nach Bahnerfordernissen Detaillierte Mengenprognosen, Qualitätsdefinition, Produktionskonzept (Wagengruppen, Wagen- bzw. Gefäßarten) als Planungsgrundlage vorsehen Zu Planungsbeginn innovative Betriebskonzepte, Kommunikations-, Sicherungs-, IT-, Förder- und Umschlaglösungen prüfen Unabhängige, neutrale, unternehmensübergreifende Beratung und Planung Bereits in der Planung mögliche, künftige Partner definieren und gemeinsam Betriebskonzepte prüfen bzw. erstellen – Wahrung der Flexibilität erforderlich! Änderung des Antrag- und Förderverfahrens in Richtung direkter, zeit- und projektnaher Antragstellung bei der abwickelnden Förderstelle, Verbesserung time-to-market für Projekte Verbindliche Regeln bzw. Vorgaben entwickeln, wann ein Projekt bzw. Förderantrag förderwürdig ist Verbindliche Regeln bzw. Vorgaben entwickeln, wann ein Projekt bzw. Förderantrag förderwürdig ist Förderverfahren im Dialog zwischen AB-Unternehmen und Förderstelle flexibel abwickeln Im Förderverfahren die Möglichkeiten einer Bestandgarantie mit dem EIU prüfen Neutrale Bedienung ermöglichen, wo kein ausreichender Wettbewerb besteht: Bedienpflicht zu marktfähigen Konditionen vom jeweiligen EVU einfordern Behörden entsprechend in der Planungsphase informieren und in die Projektgruppe einbeziehen EIU entsprechend in der Planungsphase informieren und in die Projektgruppe einbeziehen


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