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Anschlussbahnstudie 2014_ePaper

Referenzsystem 5 Neue Marktstrategie Thesen Im AB-Bereich müssen AB-Unternehmen, EVU und EIU eng miteinander kooperieren, trotzdem entwickeln die Partner in der Regel eigenständige und zum Teil konträre Strategien. Das Fehlen einer Gesamtstrategie ist ein wesentlicher Grund für fehlende Synergien und kostentreibende, prozesswidrige Schnittstellen in der Produktion. Langfristige Stärken der Schiene können aufgrund des höheren Planungs- und Kooridnationsaufwands gegenüber der kurzfristigen Vorteile des Lkw nicht realisiert werden. Wettbewerb im Einzelwagen- und Wagengruppenverkehr bringt mittel- bis langfristig Kostensenkungen und Attraktivierungen der Schiene. Ziele AB-Unternehmen sollten Möglichkeiten und Alternativen der Transportlogistik als Teil der langfristigen und nachhaltigen Unternehmensstrategie berücksichtigen. EVU sollten eine verstärkte Ausrichtung nach Kundenbedürfnissen anstreben. Privat-EVU sollten Möglichkeiten und Kooperationen für Einzelwagen- und Wagengruppenverkehren prüfen, um das System ingesamt zu attraktivieren. EIU sollten bei der Sicherung einer bedarfsgerechten Infrastruktur auch AB-Erfordernisse stärker berücksichtigen und erhöhte Preis- und Gebührensicherheit anbieten. Alle Partner im AB-Wesen sollten eine Harmonisierung der Unternehmensstrategien zur Attraktivierung und verstärkten Nutzung des AB-Systems anstreben. Schlussfolgerung Die wesentlichen Vorteile der Schiene (z. B. Bündelung von Verkehrsströmen) können nur durch gemeinsame Planung und Zusammenarbeit genutzt werden. Wegen der Systemanpassungserfordernisse sind langfristige und daher strategisch aufeinander abgestimmte Maßnahmen erforderlich. Arbeitsteilung und unternehmensübergreifender Ressourceneinsatz sind der Schlüssel für effiziente und marktkonforme Lösungen. Nur mit langfristigen Konzeptionen können dauerhafte Vorteile erzielt werden. Vorgehen Problembewusstsein und Verständnis für die Anforderungen der Partner schaffen und gegenseitigen Interessenausgleich unterstützen. Gemeinsame Strategien entwickeln und langfristige Konzepte für planungsintensivere Bahntransporte auf Basis aufeinander abgestimmter Grundlagen prüfen. Schaffung einer neutralen EVU-übergreifenden Plattform zum Angebotsaufbau und zur Förderung von Kooperation und Wettbewerb im Schienenbereich. Einführung einer Kontroll- bzw. Schutzinstanz im AB-Bereich in Hinblick auf benachteiligende Maßnahmen, nicht markt-konforme Angebots- und Tarifpolitik etc. Verlängerung der Kündigungsfristen für Infrastrukturanschlussbahnverträge und Schaffung von Preisstabilität im Infrastrukturbereich.


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