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Anschlussbahnstudie 2014_ePaper

Referenzsystem 2 Neue Schnittstellenkompetenzen Thesen Eisenbahngüterverkehr funktioniert nur durch Zusammenarbeit vieler Partner. In der Bahnlogistik wirken Systemschnittstellen besonders hemmend als Barrieren für marktkonforme Produkt- und Produktionsstrukturen. Systemschnittstellen verstärken sich, wenn sie gleichzeitig auch Unternehmensschnittstellen sind. Unternehmensschnittstellen sind besonders hinderlich, wenn sie prozesswidrig sind und Aufgaben trennen, die prozess-technisch zusammen gehören. Management auf Basis bereichsspezifischer Ziele forciert die Optimierung von Einzelbereichen zu Lasten des Gesamtsystems, und ist speziell im Bahnbereich kontraproduktiv. Ziele Unternehmensübergreifende Zusammenarbeit, Kommunikation und Know-how-Austausch müssen zum Standard im AB-Bereich werden. Prozessorientierte Anlagen- und Ablaufplanung muss schnittstellenübergreifend erfolgen. Prozessorientierte „bottom-up"-Kalkulation ist Voraussetzung für Kostenwahrheit und für marktfähige Lösungen. Dispositive, flexible Transportsteuerung durch schnittstellenübergreifende Planung ermöglichen und Optimierungspotenziale nutzen. Unternehmensspezifische Vorhaltekosten durch unternehmensübergreifende Planung senken. Ziele so definieren, dass nicht Einzellösungen sondern Gesamtlösungen angestrebt werden. Schlussfolgerung Übergreifende Gesamt-Prozess-Sicht und Einführung einer Gesamtkostenkalkulation erforderlich. Kostensteigerungen in Teilbereichen können sinnvoll sein, wenn dadurch die Gesamtwirtschaftlichkeit verbessert wird. Intensive Kommunikation als Grundvoraussetzung für gemeinsame, akkordierte Maßnahmen unterstützen. Gegenseitiges Verständnis erzeugen, Planungsprozesse aufwerten und frühzeitgen Informationsaustausch fördern. Vorgehen Aufgaben im AB-Bereich sinnvoll teilen und Konzepte für unternehmensübergreifenden Mitarbeitsereinsatz umsetzen. Plattformen und Kommunikationswege für gegenseitige Unterstützung bei Know-how-Problemen einrichten. Dialoglinien und Entscheidungskompetenzen unternehmensübergreifend, aber auch intern prozessorientiert organisieren. Verstärkter Einsatz von Koordinatoren z. B. in Form von unternehmensübergreifenden Produkt- oder Produktionsmanagern. Stärkung der Branchen-, bzw. regional- oder streckenbezogenen Zusammenarbeit, z. B. alle AB, die an einem Flächen-verschub liegen. Intensiver, möglichst automatisierter und frühzeitiger Datentausch in der operativen Abwicklung. Kostenvorteile einer Gesamtoptimierung als Anreiz an die beteiligten Partner aufteilen („Open-Book-Prinzip").


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