Referenzsystem 4 Neue Anlagenstrategie Thesen Infrastrukturen, die nicht bedarfsorientiert ausgelegt sind, verursachen erhöhte Betriebskosten. Die AB-Anlagenkonzeption muss Möglichkeiten und Kapazitäten der EIU-Anlagen mit einbeziehen (und umgekehrt). Getrennte Anlagenbewirtschaftung von AB und Eisenbahninfrastruktur führen zu jeweils erhöhten Betriebskosten. Die meisten AB nutzen moderne Signal- und Sicherungstechnik nicht. EVU-Kosten im AB-Umfeld sind ein wichtiger Grund dafür, dass der Bahnpreis zum Lkw oftmals nicht kompetitiv ist. Zeitraubende AB-Bedienung durch ungünstige Anlagen (bei AB und EIU) und komplizierte Prozesse sind mitverantwortlich, dass Beförderungszeiten zum Lkw oftmals nicht kompetitiv sind. Ziele Adaptierung der AB-Anlagen für rationelle Betriebsführung ist erforderlich. Anlagengrenzen dürfen keine prozesswidrigen Systemschnittstellen darstellen, die den operativen Ablauf behindern. Die Aufgabenteilung zwischen EIU und AB-Infrastruktur muss optimale Kooperation von AB-Unternehmer und EVU ermöglichen. Bedarfsorientierte Anlagenkonzeption durch kostengünstige Gleise, Weichen (Gebrauchtware) und Sicherungsanlagen (AB-spezifische Systeme). Schlussfolgerung Die Anlagenplanung muss auf einem schnittstellenübergreifenden Logistik- und Betriebskonzept basieren. Das Betriebskonzept muss neutral für alle EVU gleiche Bedingungen schaffen, um Wettbewerb und Angebot zu fördern und Monopolstellungen zu vermeiden. EIU-Infrastrukturplanungen und AB-Infrastrukturplanungen müssen aufeinander so abgestimmt werden, dass günstige Gesamtlösungen entstehen (Interessenausgleich erforderlich). Anpassung der Anlagen an moderne Bedienkonzepte erfordert Weiterentwicklung der Regelwerke und Bewilligungsverfahren für neue Technologien (insbesondere Sicherungs- und Kommunikationstechnologie). Vorgehen Anlagenstrategie und -planung im interaktiven Prozess zwischen AB, EVU, EIU, Fachberater, Behörden und Förderstellen entwickeln. Weitestgehende Nutzung moderner Technologien forcieren (Hybridloks, Funkfernsteuerung udgl.). Gesamtbetrachtung für Investitions- und Betriebskosten für die gesamte Prozesskette durchführen, für eine optimale Strategie von anlagenseitigen bzw. organisatorischen Lösungen. Die Anlagenstrategie bedarfsorientiert weiterentwickeln - eine Anpassung der Anlagenplanung, der Förderverträge etc. an Bedienkonzepte, Mengenplanung etc. muss auch später noch möglich sein.
Anschlussbahnstudie 2014_ePaper
To see the actual publication please follow the link above